Ein sehr grünes Lieblingsplakat
Dr. Doris Tillmann, langjährige Direktorin des Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseums, liegen Plakate sehr am Herzen. Daher hat sie die Plakatsammlung des Museums ausgebaut und daraus die letzte Ausstellung ihrer Amtszeit zusammengestellt. Im Stadtmuseum Warleberger Hof, Dänische Straße 19, hängen nun beide Obergeschosse voller bunter Werbeplakate, pittoresker Reiseplakate oder düsterer Propagandaplakate.
Das Museum hat einige seiner Nachbar*innen gefragt, welches denn wohl deren Lieblingsplakat in der Ausstellung sei. Als Vierte in einer kleinen Serie stellt Claudia Voss einen farbkräftigen Blickfang vor.
Claudia Voss ist Modistenmeisterin und Inhaberin von HUTWILLER. Das Geschäft zog 2005 von der Holstenstraße in die Dänische Straße 36 und bietet dort eine große Auswahl an Hüten und Mützen an, die in der angeschlossenen Werkstatt gefertigt werden. Außerdem finden die Kund*innen bei HUTWILLER schöne Handschuhe, Tücher, Ledertaschen und seit Neustem auch eine kleine Auswahl schicker Kleider.
Beim Aussuchen des Lieblingsplakats fiel Claudia Voss die Wahl gar nicht so leicht. So kamen gleich zwei Plakate in die engere Auswahl. Statt für das Plakat mit der Maggi-Würze – „Sonntags gehört Maggi stets aufs Frühstücksei“, so Voss – fiel die Entscheidung letztendlich zugunsten des farbenprächtigen Modeplakates „Dralon Imprimé“ aus. Besonders beeindruckt hat sie dabei die Größe und die Farbigkeit des sehr grünen Plakates. „Im Krieg war alles grau und braun. Es gab nur Kleidung aus Stoffen wie alten Decken oder Sonstigem, was eben vorhanden war. Danach gab es diesen Schritt in die Zukunft, endlich Farbe und die Mode kam wieder für die Frauen zurück“, sagt Claudia Voss.
Das Modeplakat mit den Schlagworten „luftig, waschbar, bügelfrei“ hebt die Vorzüge der neuen Synthetikfaser mit dem Markennamen Dralon hervor, die 1954 auf den Markt kam. Dass sich Komfort und Mode nicht ausschließen, beweist die elegant auf einer Schaukel sitzende Dame, die an die in den 1960er Jahren populäre italienische Filmschauspielerin Sophia Loren erinnert. Bei dieser Werbung für die moderne Kunstfaser wurden Eleganz und vermeintliche Wertigkeit besonders herausgestellt, denn die synthetischen Surrogate mussten mit den edlen Originalen wie Seide konkurrieren.
Wer sich das Plakat selbst anschauen möchte, kann dies bis zum 22. Januar im Warleberger Hof tun. Der Eintritt ins Museum ist frei.
Pressemeldung 471/29. Juli 2021/yd-ang
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